Energie
Energiepolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik
Die Energiewende in NRW wird ein Erfolg, wenn die Politik dafür einen marktorientieren, koordinierten und verlässlichen politischen Rahmen schafft. Daher setzt sich IHK NRW für den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Strom- und Gasleitungen sowie ausreichender Speichermöglichkeiten ein.
Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende ist zudem die Versorgungssicherheit, niedrige Strompreise und weniger Bürokratie. Erfolgreiche Energiepolitik stellt die Weichen für eine erfolgreiche Industrie- und Wirtschaftspolitik, die die Unternehmen in den Fokus nimmt. Für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen steht IHK NRW im engen Austausch mit Politik, Verbänden und Ministerien. Sie beeinflussen das Handeln der Unternehmen maßgeblich, weil ihre Investitionsentscheidungen, die häufig auf lange Zeiträume ausgelegt sind, verlässliche, sichere und rechtskonforme Rahmenbedingungen voraussetzen.
Wasserstoff kommt als Energieträger eine wichtige Funktion bei der Nutzung erneuerbarer Energien zu. Auch IHK NRW nimmt die Wasserstoffthematik zunehmend in den Fokus, denn die Wirtschaft in NRW kann durch die wachsende Bedeutung dieser neuen Technologie erheblich profitieren. Der Umbau unseres Energiesystems eröffnet besonders für den starken Maschinen- und Anlagenbau in NRW in diesem Segment neue Perspektiven und Märkte, wie eine Untersuchung von IHK NRW zeigen soll. Es entstehen neue Wertschöpfungsketten, die Unternehmen nutzen können, um ihr Know-how in der Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff auszubauen. Die Landesregierung sollte den Markthochlauf für Wasserstoff mit geeigneten Rahmenbedingungen voranbringen und Geschäftsmodelle in diesem Segment fördern.

Key-Facts
- Windenergie: 760 MW Zubau; zusätzlich Bestand 2025: ~8,3 GW.
- Photovoltaik: ~2,3 GWp Zubau; Erneuerbare gesamt (installiert) Ende Juni 2024: 19,7 GW.
- Braunkohle: 2.100 MW Stilllegung am 31.03.2024 + 300 MW am 01.01.2025, Restkapazität RWE ~5,6 GW; Ausstiegspfad bis 2030.
- Netzausbau: 4.256 km Verfahren abgeschlossen; ~4.400 km bis Jahresende 2025 prognostiziert; NRW‑Meilensteine A‑Nord/Ultranet ergänzen.
(Quellen: Energieatlas NRW, MWIKE, RWE, BMWK, BNetzA)
Schwerpunktthemen
- Energiewende (Erneuerbare Energien, Transportnetze, Speichermöglichkeiten, Sektorenkopplung)
- Erneuerbare-Energien-Gesetz
- Wasserstoff
- klimaneutrale Produktion
- Klimaschutz
- Strukturwandel (Braunkohlausstieg, Wirtschafts- und Strukturprogramm)
Monitoring zur Energieversorgung
Wie steht es um die Energiewende in Nordrhein-Westfalen? Das IHK NRW Energie-Monitoring liefert seit 2023 aktuelle Einblicke in den Ausbau erneuerbarer Energien, die Entwicklung der Energieinfrastruktur und die Versorgungssicherheit in NRW. IHK NRW beobachtet, analysiert und bewertet regelmäßig die wichtigsten Fortschritte und Herausforderungen.
- Grafiken zum Energiewende-Cockpit finden Sie hier: www.energiewende-cockpit-ihk.de
- Das EWI-Gutachten aus dem Sommer 2023 finden Sie hier.
- Das vollständige Policy Paper von IHK NRW zur Fortschreibung des Energiewende-Monitorings können Sie unter hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1049 KB) herunterladen.
- Das aktuelle Monitoring finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 178 KB).
- Die Fortschreibung des Monitorings finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 300 KB).
- Das erste Monitoring Policy-Paper (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 310 KB) finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 310 KB).
Plan B für die Energiewende
Auf Einladung von IHK NRW diskutierten rund 50 Teilnehmer am 15. September 2025 in Düsseldorf über die Ergebnisse der neuen DIHK-Studie „Plan B für die Energiewende“. Die Analyse zeigt, dass die Energiesystemkosten in Deutschland bis 2050 auf bis zu 5,4 Billionen Euro steigen könnten. IHK NRW-Präsident Ralf Stoffels forderte daher einen Kurswechsel, um Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit besser miteinander zu verbinden.
Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW
Raphael Jonas, Fachpolitischer Sprecher Energie von IHK NRW
Teilnehmende der Veranstaltung "Plan B für die Energiewende"
Dr. David Bothe bei der Veranstaltung"Plan B für die Energiewende"
Dr. David Bothe bei der Veranstaltung"Plan B für die Energiewende"
Referenten der Veranstaltung "Plan B für die Energiewende"
Titelbild der Präsentation "Plan B für die Energiewende"
Energiewende-Barometer
Seit 2012 wird das Energiewendebarometer der IHK-Organisation jährlich als Online-Unternehmensbefragung durchgeführt – 2025 nahmen 727 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen teil. Nur rund 20 % sehen positive Effekte der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit (in der Industrie nur 13,1 %), während 37 % aller und 58 % der Industrieunternehmen eine klar verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit berichten. 42 % verschieben Investitionen, 29,3 % stoppen Klimaschutzmaßnahmen. Dennoch bleibt das Ziel Klimaneutralität für 88,5 % zentral. Das Barometer zeigt damit deutlich: Der Weg zur Energiewende bleibt für viele Unternehmen in NRW herausfordernd, fordert aber zugleich klare politische und wirtschaftliche Antworten.
Wasserstoff
Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für die Transformation der Industrie hin zur Klimaneutralität. Insbesondere für Nordrhein-Westfalen als industriestärkstes Bundesland eröffnet der Einsatz von Wasserstoff erhebliche Potenziale. Doch nur mit einem ganzheitlichen Ansatz kann NRW seine Rolle als führender Wasserstoffstandort in Europa ausbauen und gleichzeitig seine industrielle Wertschöpfung sichern.
Informationen und Aktivitäten von IHK NRW zum Thema Wasserstoff finden Sie hier.