Verkehr und Mobilität

Infrastruktur erhalten – Erreichbarkeit sichern

Klimaschutzanstrengungen und Störungen in den Lieferketten rücken Verkehr und Logistik zunehmend ins Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit. Die Einführung des Deutschlandtickets und der steigender E-Commerce-Konsum sind Beispiele dafür. Für Unternehmen ist die Logistik schon lange ein zentraler Unternehmensprozess und Wettbewerbsfaktor. Die marode Infrastruktur stellt insbesondere den Güterverkehr vor große Herausforderungen.
Pendler und Unternehmen sind gleichermaßen auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Der Sanierungsstau bei Straße, Schiene und Wasserstraße hemmt nicht nur die regionale Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch die Verkehrswende. Deutschlandweit müssen in den nächsten zehn Jahren 4.000 Autobahnbrücken saniert werden – in NRW sind rund 2.500 Brücken marode, fast 800 davon gelten als mangelhaft. Gleichzeitig zeigen Prognosen, dass der Verkehr weiter zunehmen wird. Es gilt, alle Anstrengungen zu unternehmen, den Sanierungsstau zu reduzieren, die Infrastruktur zu erhalten und bedarfsgerecht auszubauen.
Politische Ziele für die Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf Schiene und Wasserstraße gilt es konsequent voranzutreiben. Dabei kommt den Wasserstraßen in NRW eine besondere Bedeutung zu – die Großindustrie am Rhein und am Kanalnetz ist auf die Versorgung durch das Binnenschiff angewiesen. Doch zunehmende Niedrigwasserereignisse und der Sanierungsstau schwächen das Vertrauen in das System Wasserstraße. Als Binnenschifffahrtsland Nummer 1, muss NRW das Thema in Berlin stärker auf die politische Agenda setzen.

Key-Facts

  • +46 Prozent Güterverkehrsleistung bis 2051 (Quelle: Bundesverkehrsministerium)
  • 873 sanierungsbedürfte Autobahnbrücken in NRW (Quelle: NRW-Verkehrsministerium)
  • 9 von 10 Schleusen in Deutschland sind in einem schlechten Zustand (Quelle: Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.)

Schwerpunktthemen

  • Betriebliches Mobilitätsmanagement
  • Finanzierung des ÖPNV/SPNV
  • Innovative Mobilitätskonzepte und alternative Antriebe
  • Neu- und Ausbau, Sanierung und Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur
  • Planungsbeschleunigung und Planungskapazitäten
  • Erreichbarkeit im Schienenpersonenfernverkehr
  • Dezentrale Flughafenstruktur in NRW

IHK NRW Brückenmonitor

Marode Brücken, endlose Staus, teure Umwege - die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen ist in einem besorgniserregenden Zustand: ein Wettbewerbsnachteil für NRW.
Die Industrie- und Handelskammern in NRW haben deshalb das Center Building und Infrastructure Engineering und das Institut für Straßenwesen an der RWTH Aachen mit einer umfassenden Analyse beauftragt. Die Ergebnisse sind alarmierend: rund 2.500 Brücken in NRW sind marode, fast 800 davon gelten als mangelhaft. Mehr als 30 Prozent der Autobahnbrücken sind sanierungsbedürftig. In Bayern sind es nur 9,8 Prozent, in Rheinland-Pfalz 14,1 Prozent. Die IHK Untersuchung zeigt: In NRW ist der Handlungsdruck am größten. In keinem anderen Bundesland müssen mehr Brücken ersetzt oder erneuert werden. Besonders die Autobahnen sind betroffen. Aber auch das Land NRW ist gefordert. Für Unternehmen und Verkehrsteilnehmer gilt: In keinem andern Bundesland steht man länger im Stau.
Weitere Details zu den Untersuchungsergebnissen finden Sie hier im Brückenmonitor (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1284 KB).
Zur Brückenkarte für NRW.

Verkehrspolitischer Talk 2025 von IHK NRW

Sondervermögen Infrastruktur, US-Handelschaos, NRW-Sanierungsoffensive, Antriebswende, KI-Steuerung – wie kann unser Bundesland von aktuellen Entwicklungen profitieren? Welche Rahmenbedingungen braucht es, um Innovationen und Technologien wirksam für die Mobilität von Menschen und Gütern zu nutzen? Und wie können wir verkehrspolitisch mehr für NRW erreichen?
Diese und weitere Fragen wurden beim Verkehrspolitischen Talk 2025 von IHK NRW am Mittwoch, 18. Juni 2025 in der Niederrheinischen IHK diskutiert mit:
  • Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW
  • Mark Freymueller, CEO Hyundai Commercial Vehicle and Hydrogen Europe GmbH
  • Lars Nennhaus, Mitglied des Vorstands der Duisburger Hafen AG
  • Prof. Dr. Justin Geistefeldt, Leiter des Lehrstuhls für Verkehrswesen an der Ruhr-Universität Bochum
  • und weiteren Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Wettbewerb: LogistiKids

LogistiKids NRW ist ein landesweiter Ideenwettbewerb für Vorschul- und Grundschulgruppen. Unter dem Motto „Kinder erklären die Logistikwelt“ entdecken Jungen und Mädchen auf kreative Weise, wie Waren in den Alltag gelangen – etwa durch Basteln, Malen oder Filmen. Das Projekt wird getragen vom Kompetenznetz Logistik.NRW und den IHKs in NRW, unter der Schirmherrschaft der NRW‑Wirtschaftsministerin Mona  Neubaur. Jährliche Themen wie „Wie kommt die Kiwi zu uns?“ oder „Wie funktioniert E-Commerce?“ machen Logistik spielerisch verständlich.
Ansprechpartner für Rückfragen: Daniel Janning (IHK Nord Westfalen), janning@ihk-nordwestfalen.de, 0251 707-309.