IHK NRW

Vorwort


Sehr geehrte Damen und Herren,
erfreuliche Nachrichten: Im Jahr 2022 exportierte und importierte die NRW -Wirtschaft so viele Waren und Dienstleistungen wie in den letzten Jahren nicht. Mit Exporten im Wert von 233,7 Milliarden Euro ist NRW weiterhin auf Platz zwei der exportstärksten Bundesländer. Die Rekordwerte jedoch bieten keinen Grund zum Ausruhen. Denn gemessen am Anteil der Exporte am BIP, liegt die nordrhein-westfälische Exportquote bei nur 29 Prozent. Zum Vergleich: Beim exportstärksten Bundesland Baden-Württemberg liegt die Quote bei 46 Prozent.
NRW als wichtige Wirtschaftskraft in Deutschland, Europa und der Welt darf den Anschluss an den Weltmarkt nicht verlieren. Nicht nur auf den Absatzmärkten, sondern auch importseitig stellen geopolitische Spannungen und Handelshemmnisse Unternehmen aus NRW vor große Herausforderungen. Der globalisierte Handel in der Welt hat sich verändert. Multikrisen aus geopolitischen Konflikten, steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, dem Fachkräftemangel und vielem mehr verlangen von Politik und Wirtschaft eine enorme Widerstandskraft. Als Antwort auf die veränderte Globalisierung setzen viele Unternehmen auf die Diversifizierung ihrer Lieferbeziehungen, um Risiken zu streuen und Abhängigkeiten von Produkten oder Lieferländern bestmöglich zu reduzieren. Eine Lösung kann die Erschließung neuer Märkte sein oder der Schritt weg von einer krisenanfälligen just-in-time-Produktion hin zu verstärkter Lagerhaltung.
Die Politik steht nun in der Verantwortung, auf EU-Ebene, aber auch in Land und Bund für die Bedeutung des Außenhandels einzustehen und passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu zählen der Abbau von Handelshemmnissen, ehrgeizigere Handelsabkommen mit bedeutenden Ländern und ein faires multilaterales Regelwerk.
Der Außenwirtschaftsreport der 16 nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern zeigt auf, welche Probleme, aber auch Chancen sich für die NRW -Wirtschaft aus der aktuellen Lage ergeben und an welchen Stellen sie Unterstützung benötigt. Die IHKs sind dabei die ersten Ansprechpartner bei Fragen zum Auslandsgeschäft – sie beraten, informieren, bieten Veranstaltungen und Seminare an und kümmern sich um die Ausstellung wichtiger außenwirtschaftlicher Dokumente.
Im Schulterschluss mit Partnern der Außenwirtschaft in NRW setzt sich die IHK-Organisation für eine Stärkung der Außenwirtschaftsförderung ein, sucht den Austausch mit Politik und Verwaltung und bietet gemeinsame Veranstaltungen, Beratertage und Unternehmensreisen an.
Der Trilog zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung zeigt immer wieder, wie wichtiges ist, sich auszutauschen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Denn nur gemeinsam kann es gelingen, die Herausforderungen der „neuen“ globalen Handelswelt zu meistern.
Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer IHK NRW
Wulf-Christian Ehrich, Fachpolitischer Sprecher Außenwirtschaft IHK NRW

Mai 2023