Wasserstoffhochlauf braucht Tempo, Infrastruktur und Planungssicherheit

IHK NRW veröffentlicht zentrale Erkenntnisse der „H₂ Roadshow NRW – Wo stehen wir 2025?“
Wasserstoff gilt aktuell als Hoffnungsträger einer klimaneutralen Energieversorgung. Mit der neuen Veröffentlichung „Wo stehen wir 2025?“ zeigt IHK NRW jetzt den aktuellen Stand des Wasserstoffhochlaufs in Nordrhein-Westfalen auf. Die Publikation fasst die wichtigsten Entwicklungen und die Erkenntnisse der H₂ Roadshow NRW zusammen, die 2025 in Münster, Bonn und Hagen stattfand.
„Die Unternehmen in NRW sind längst in Vorleistung gegangen. Der Maschinen- und Anlagenbau hat gezeigt, dass Wasserstofftechnologien marktreif und einsatzfähig sind“, erklärt Dr. Eckhard Göske, Fachpolitischer Sprecher Industrie, Innovation, Forschung und IT von IHK NRW.
Welche Chancen und Herausforderungen auf dem Weg zum Hochlauf bestehen, hatte IHK NRW gemeinsam mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutiert. Die Roadshow machte deutlich, dass die Wirtschaft bereit ist, den Wandel aktiv mitzugestalten. Technische Fortschritte, beispielsweise bei innovativen Brennern, ermöglichen flexible Mischungsverhältnisse von Erdgas und Wasserstoff. Das kann den Einstieg in der Übergangsphase erleichtern. Hohe Energiepreise und Unsicherheit bei der Umsetzung bremsen jedoch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in große Projekte, die den Wandel vorantreiben würden.
Für den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffwirtschaft braucht NRW den zügigen Ausbau der Leitungs- und Speicherinfrastruktur. Während Großverbraucher auf das geplante Kernnetz angewiesen sind, könnten in der Fläche dezentrale Lösungen die Zeit bis zum Ausbau der Verteilnetze überbrücken.
Auch internationale Kooperationen, etwa mit Partnerländern wie Spanien oder Belgien, rücken stärker in den Fokus. Da NRW aufgrund seiner natürlichen Gegebenheiten nicht über ausreichend erneuerbare Energien verfügt, werden Importe unverzichtbar. Nur so kann die Versorgung langfristig verlässlich und wettbewerbsfähig gestaltet werden.
„Jetzt braucht es klare politische Leitplanken, eine verlässliche Infrastrukturplanung und pragmatische Fördermechanismen, damit Investitionen ausgelöst werden. Für die Unternehmen ist Planungssicherheit der Schlüssel, damit der Wasserstoffhochlauf gelingt“, betont Göske.