Innenstädte als Zukunftsorte – 12. IHK-Handelstag NRW betont die Bedeutung von Sauberkeit, Sicherheit und Aufenthaltsqualität für lebendige Zentren
Sicherheit und Aufenthaltsqualität bleiben zentrale Faktoren für lebendige Stadtkerne – so das Fazit des 12. IHK-Handelstages NRW im Dortmunder U mit rund 200 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Handel und weiteren Branchen. Unter dem Leitmotiv „Zukunftsort Innenstadt – neue Qualitäten für Handel & Stadtleben“ verband die Veranstaltung Analyse, Praxis und Politikdialog. Auf dem Programm standen eine Bestandsaufnahme zur Bedeutung von Sauberkeit, Sicherheit und Aufenthaltsqualität für Handelsstandorte, Realitätschecks zu kommunalen Handlungsmöglichkeiten, Praxisbeispiele zu Sicherheitskooperationen und Eigentümer-Engagement sowie ein Austausch über die Verantwortung des Landes.
Beginn des 12. IHK Handelstag NRW 2025 in Dortmund mit Moderator Tom Hegermann.
Moderator Tom Hegemann eröffnet den IHK Handelstag NRW 2025.
Blick ins Publikum beim IHK Handelstag NRW 2025.
v.l.n.r. Sven Schulte, Fachpolitischer Sprecher Handel und Stadtentwicklung von IHK NRW, Dr. Daniela Lesmeister, Staatssekretärin im Ministerium des Innern des Landes NRW, Heinz-Herbert Dustmann, Vizepräsident von IHK NRW und Präsident der IHK zu Dortmund, Simone Bergmann, Handel, Dienstleistungen, Existenzgründungen bei der IHK zu Dortmund.
Begrüßungsinterview mit Dr. Daniela Lesmeister, Staatssekretärin im Ministerium des Innern des Landes NRW und Heinz-Herbert Dustmann, Vizepräsident von IHK NRW und Präsident der IHK zu Dortmund
Impuls "Die Rolle von Sauberkeit, Sicherheit und Aufenthaltsqualität für den Handelsstandort Innenstadt" – Erkenntnisse der Studie „Vitale Innenstädte“ von Dr. Markus Preißner, Wissenschaftlicher Leiter beim IFH Köln
Teilnehmende: Dr. Daniela Lesmeister, Staatssekretärin im Ministerium des Innern des Landes NRW, Marc Mauer, Inhaber Juwelier MARC und 1. Vorsitzender der IBO – Initiative Bochumer City e.V., Katharina Ruhr , Fachbereichsleiterin bei Stadt+Handel, Dortmund, Willehad Rensmann, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der aidshilfe dortmund e.V., Stefan Szuggat, Beigeordneter für Umwelt, Planen und Wohnen der Stadt Dortmund
Impuls: "Sichere und saubere Innenstädte: Was wir von Städten erwarten und was sie wirklich leisten können" mit Dr. Holger Floeting, urbacon. Ideen für Kommunen
Praxischeck: Sicherheit aktiv gestalten – Das Projekt „Sicherheit in der Düsseldorfer Innenstadt“ von Jesko Timmers, Polizeihauptkommissar Polizeipräsidium Düsseldorf
Paxischeck "Wenn Eigentümer mitgestalten – Zwingendes Upgrade zur kommunalen Daseinsvorsorge?" - Vortrag von Uta Deutschländer, Vorsitzende der Immobilien- und Standortgemeinschaft Bahnhofsviertel Münster e.V.
Interview "Dritter Ort, erste Wahl – Erfolgsmodelle moderner Third Places aus der Praxis" mit Gloria Göllmann, Geschäftsführerin der Immobilien- und Standortgemeinschaft Solingen-Ohligs e.V., Solingen
Talk zu "Der beschwerliche Weg zum Abenteuer Innenstadt – Herausforderungen für Marketing und Veranstalter" mit, Marcus Gloria, Inhaber von cooltour bochum und Geschäftsführer von Bochum Total 2010 UG und Bochumer Festival UG, Till Schüler, Geschäftsführender Vorstand beim MAC – Märkte & Aktionskreis City e.V., Aachen, Henner Zimmat, Altstadt Team Bielefeld e.V.
Innenstädte lebenswert halten: "Welche Verantwortung trägt die Landesregierung für saubere, sichere und schöne Innenstädte?" - Im Gespräch mit Jan Matzoll, Sprecher für Wirtschaft, Industrie und Innovation Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Jochen Ritter, Sprecher für Bauen und Wohnen der CDU-Landtagsfraktion
Schlusswort von Sven Schulte, Fachpolitischer Sprecher Handel und Stadtentwicklung von IHK NRW.
Im Rahmen des Begrüßungsinterviews „Die Innenstadt als Wohlfühlort – Welche Rolle spielen Sicherheit und Sauberkeit?“ mit Staatssekretärin Dr. Daniela Lesmeister (Ministerium des Innern NRW) und Moderator Tom Hegermann, hob Heinz-Herbert Dustmann, Vizepräsident von IHK NRW und Präsident der IHK zu Dortmund, die zentrale Bedeutung von Sauberkeit und Sicherheit für die Zukunft der Innenstädte und Stadtteilzentren hervor. Nur wenn sich Menschen dort sicher und willkommen fühlen, könnten Innenstädte wieder zu lebendigen Orten des Austauschs, der Kultur und des Handels werden. „Die Innenstadt ist unser gemeinsamer Lebensraum“, betonte Dustmann. „Sie ist nicht nur Wirtschaftsstandort, sondern auch ein Herzstück unseres sozialen und kulturellen Miteinanders.“ Um diese Rolle zu stärken, brauche es gemeinsames Engagement von Wirtschaft, Verwaltung und Bürgerschaft – für saubere, sichere und lebenswerte Zentren, die Menschen aller Generationen anziehen und verbinden.
Angesichts der Diskussionen ergeben sich für IHK NRW zentrale Erwartungen an die rahmengebende Politik: „Kommunen benötigen verlässliche, dauerhaft angelegte Unterstützung und professionelles City- beziehungsweise Quartiersmanagement – befristete Förderprogramme reichen dafür nicht aus“, betonte Sven Schulte, Fachpolitischer Sprecher für Handel und Stadtentwicklung von IHK NRW. Darüber hinaus brauche es klare Perspektiven für innerstädtische Veranstaltungen. Die Balance zwischen Sicherheit und Aufenthaltsqualität stelle Kommunen und lokale Interessengemeinschaften zunehmend vor Herausforderungen. Ebenso sei es notwendig, Immobilieneigentümer stärker einzubinden. Dazu gelte es, sie gezielt zu sensibilisieren und seitens Landes- sowie auf kommunaler Ebene, die Etablierung von Immobilien- und Standortgemeinschaften zu fördern.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Bedeutung von Runden Tischen und der Zusammenarbeit der Kommune. Durch Absprachen, Austausch und Vernetzung können Herausforderungen besser bewältigt werden – das Zusammenwirken aller Akteure wurde als entscheidendes „Rezept“ zur Lösung unterschiedlichster Probleme hervorgehoben. Auf die Frage nach den Kosten solcher Maßnahmen wurde betont, dass Vernetzung zwar Priorität habe, jedoch finanzielle Mittel letztlich notwendig seien. Diese könnten über Förderprogramme bereitgestellt werden.
„Der Handelstag hat deutlich gemacht, wie wir Innenstädte wieder zu Orten mit Zukunftsperspektive machen können: Sauberkeit und Sicherheit als verlässliche Grundlage, attraktive dritte Orte mit hoher Aufenthaltsqualität sowie gute Veranstaltungen als Impulsgeber – verbunden durch klare Zuständigkeiten. Unser Appell an die Landesregierung ist klar: Förderprogramme dauerhaft statt befristet aufsetzen, Kommunen und Gewerbetreibende bei der Umsetzung von Events unterstützen sowie Citymanagements und Eigentümergemeinschaften gezielt stärken und vereinfachen. Damit das gelingt, braucht es eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen Landes- und Kommunalpolitik, Verwaltung, Handel, Ordnungsbehörden und Zivilgesellschaft“, so Sven Schulte abschließend.
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