IHK NRW

Lieferkettenproblematik: Wirtschaft aus NRW diskutiert mit EU-Politik zu Herausforderungen für Unternehmen

Unter dem Motto "NRW goes to Brussels" machten sich 30 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter aus den Fachausschüssen der 16 Industrie- und Handelskammern in NRW am 26. April auf den Weg nach Brüssel. Im Fokus stand der Austausch mit EU-Politik über die Chancen und Herausforderungen für Unternehmen in aktuellen wirtschaftspolitischen Themen und Gesetzesvorhaben. Das Treffen wurde von IHK NRW gemeinsam mit EEN NRW / NRW.Europa organisiert.
Informationen aus erster Hand gab es von Vertreterinnen und Vertretern des DIHK-Büros in Brüssel, dem Auswärtigem Amt sowie aus EU-Parlament und der -Kommission zu Themen der strategischen Autonomie Europas, den Abhängigkeiten in den Lieferketten, dem EU-Lieferkettengesetz und dem CO2-Grenzausgleichsmechanismus.
Die Unternehmen machten deutlich, wie wichtig es insbesondere in Zeiten von Krisen ist, die Wirtschaft bei den anstehenden Vorhaben bei Umweltschutz und Sorgfaltspflichten mitzunehmen, ihre Bedürfnisse und Herausforderungen zu erkennen und sie nicht zusätzlich zu belasten.
In einer Diskussionsrunde mit Unternehmen, EU-Parlamentariern und einer hochrangigen Kommissionsvertreterin zum EU-Lieferkettengesetz stand die Frage im Mittelpunkt, inwiefern die Bedürfnisse von KMU berücksichtigt werden. Die Unternehmen nutzten die Gelegenheit, ihre Sorgen und Nöte zum EU-Lieferkettengesetz mit den EU-Repräsentanten zu diskutieren. Denn das Gesetz kommt für die Wirtschaft zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Der Krieg in der Ukraine mit seinen Sanktionen und Gegenmaßnahmen sowie die zunehmend protektionistischen Aktivitäten und Lieferkettenstörungen haben bereits dramatische Auswirkungen auf die Unternehmen in NRW.
Der fachliche Input am 26. April wurde abgerundet durch die Vorstellung konkreter Unterstützungsangebote der Industrie- und Handelskammern aus NRW und des Enterprise Europe Network (EEN). Wulf-Christian Ehrich, Fachpolitischer Sprecher Außenwirtschaft bei IHK NRW, bekräftigte dabei die Unterstützung durch die 16 IHKs: „Unsere Expertinnen und Experten im Bereich Außenwirtschaft helfen nicht nur beim Auf- und Ausbau des internationalen Geschäftes, sondern stehen den Unternehmen gemeinsam mit unserem Netzwerk der Auslandshandelskammern als wichtige Partner in Zeiten von Lieferkettenproblemen zur Seite.“ 
Darüber hinaus setzt sich die gesamte IHK-Organisation für die Bedarfe der Wirtschaft zum Thema rund um Lieferketten und die anstehenden gesetzlichen Vorhaben ein. Das EU-Lieferkettengesetz befindet sich derzeit im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren der EU. Die IHKs aus NRW werden den Prozess weiter begleiten und im 2. Halbjahr Veranstaltungen zum Thema Lieferketten anbieten. Auch im Rahmen der Kooperation mit NRW.Europa sind gemeinsame Aktivitäten für Unternehmen geplant.