Außenwirtschaftsreport 2022/2023

Stimmungsbarometer der NRW-Wirtschaft

Vor dem Hintergrund steigender geopolitischer Herausforderungen bleibt die globale Geschäftslage weiter angespannt. Rund 31 Prozent der Unternehmen bezeichnen die aktuelle Geschäftssituation als „schlecht“. Nur 23 Prozent beurteilen die Lage als „gut“.
Auch die Erwartungshaltung ist getrübt, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, zunehmende Handelshemmnisse, gestörte Lieferketten und internationale Krisen beeinflussen die Stimmung der Wirtschaft. Rund 23 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sich die globale Geschäftsperspektive verschlechtert. Lediglich 14,7 Prozent rechnen mit einer Verbesserung des internationalen Geschäftes.
Für Geschäfte in Nordamerika, insbesondere in den USA, gefolgt von Kanada und Mexiko, sowie in der sonstigen EU, Schweiz, Norwegen und der Eurozone zeigt sich eine optimistischere Erwartungshaltung. Die mittelfristig zunehmende Bedeutung dieser Märkte spiegelt sich auch in den weiteren Ergebnissen der Going International Umfrage wider (Rubrik Transformation des Welthandels). Im Gegensatz dazu steht Russland mit minus 69 Prozentpunkten. Die verhängten Sanktionen in Folge des Angriffskrieges auf die Ukraine zeigen deutlich ihre Wirkung.
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Brexit
Das Vereinigte Königreich ist weiterhin im Ranking der zehn wichtigsten Handelspartner für NRW vertreten. Jedoch nimmt die positive Erwartungshaltung gegenüber dem Vereinigten Königreich ab. Mit minus 27 Prozentpunkten erreicht die Region das zweitschlechteste Ergebnis zur Geschäftsperspektive im regionalen Vergleich.
Am 31. Januar 2020 verließ das Vereinigte Königreich die Europäische Union – knapp ein Jahr später auch den Binnenmarkt und die Zollunion. Die Abwendung von EU-Standards, -Normen und -Regeln und der damit verbundene bürokratische Mehraufwand für Unternehmen gehen mit dem Austritt einher. Es fehlt an Planungssicherheit. Die Stimmen aus der Wirtschaft machen deutlich: Der bilaterale Handel ist angeschlagen.