Ohne Rohstoffe kein Wandel!

Egal ob Windrad, Schule, Brücke oder Gewerbehalle: die Transformation erfordert den Neu- und Umbau unserer Infrastrukturen und Bauten. Und wer bauen will, braucht Rohstoffe.
Bei der nun angestoßenen dritten Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP) sieht IHK NRW daher kritisch, dass die Rohstoffgewinnung von Kies und Sand erschwert und langfristig abgesenkt werden soll. Unter anderem sollen Einsparmöglichkeiten definiert und über einen sogenannten „Degressionsfaktor“ durchgesetzt werden. Zur Rohstoffversorgung setzt die Landesregierung stattdessen auf den Einsatz von Sekundärrohstoffen. Angesichts der erkennbaren Rohstoffbedarfe für Infrastrukturvorhaben, Energiewende und Wohnungsbau, befürchtet IHK NRW eine Verknappung heimischer Rohstoffe und damit Preissteigerungen, insbesondere wenn Sand und Kies in Zukunft importiert werden müssten.
Hierzu Jörg Winkelsträter, Umweltpolitischer Sprecher von IHK NRW:
„Wir sollten die primären und die sekundären Rohstoffe nicht gegeneinander ausspielen, sondern beide im fairen Wettbewerb unterstützen.“
Im Grundsatz begrüßt IHK NRW, dass die Landesregierung natürliche Ressourcen in NRW durch den stärkeren Einsatz von sekundären Rohstoffen schonen möchte:
„Dies setzt jedoch qualitativ und preislich vergleichbare Angebote am Markt voraus. Um mineralische Bauabfälle recyclen zu können, bedarf es weiterer Aufbereitungsanlagen", so Winkelsträter. „Wenn dann auch noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen, werden Unternehmen und auch der Staat auf sekundäre Rohstoffe zurückgreifen, schon um die Entsorgung zu vermeiden.“
In einem ersten Schritt sollten daher weitere Aufbereitungsanlagen planerisch gesichert werden, damit das Angebot an Sekundärrohstoffen steigen kann - allerdings ohne den knappen Raum für Industrie und Gewerbe zu Lasten der Wirtschaftsentwicklung des Landes weiter zu begrenzen. Bevor jetzt über den LEP-Einschränkungen vorgenommen werden, sollten zunächst die rechtlichen Grundlagen etwa bei Vergabe und Haftung geschaffen werden, damit die sekundären Rohstoffe ihren Weg in den Markt finden.

Zur LEP-Stellungnahme von IHK NRW: IHK NRW Stellungnahme