Stahlgipfel im Kanzleramt: Hohe Energiekosten bedrohen Industrie – Entlastungen müssen die ganze Wirtschaft erreichen

Anlässlich des heutigen Stahlgipfels im Kanzleramt warnt IHK NRW vor den Folgen dauerhaft hoher Energiekosten für den Industriestandort. Die aktuelle Lage der Stahlindustrie zeigt exemplarisch, wie stark international im Wettbewerb stehende energieintensive Branchen unter Druck geraten. Dies hat direkte Auswirkungen auf Zulieferketten, mittelständische Industrieunternehmen und Arbeitsplätze in ganz Nordrhein-Westfalen.
„Ein befristeter Industriestrompreis kann helfen – aber er darf kein Exklusivprogramm für wenige Unternehmen werden. Die Industrie ist das Rückgrat unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in NRW. Wenn kleine und mittlere Betriebe weiter die höchsten Stromkosten im System tragen, gefährdet das ganze Wertschöpfungsketten.“, betont Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW.
Deshalb braucht es eine echte Doppelstrategie: zielgenaue Entlastung der stromintensiven Industrie und eine spürbare Absenkung von Stromsteuer und Netzentgelten für alle samt Erweiterung der besonderen Ausgleichregelung auch für mittelständische Industrieunternehmen. Nur dann sichern wir Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze und Investitionen am Standort.
„Wichtig ist: Der Industriestrompreis muss eine Brücke sein, keine Dauerstütze. Wir brauchen Entlastung jetzt, damit Unternehmen investieren und Produktion halten können. Dafür müssen die Kosten der Energiewende runter. Nach einer Übergangsphase müssen die Rahmenbedingungen dann aber wieder so sein, dass Strombezug und Wettbewerbsfähigkeit wieder am Markt funktionieren – etwa über langfristige Grünstromverträge und sinkende Erzeugungskosten.“
„NRW ist das industrielle Herz Deutschlands“, hebt Stoffels hervor. „Wenn energieintensive Betriebe schließen müssen oder ins Ausland verlagert werden, trifft das am Ende immer auch den Mittelstand in der Fläche. Deshalb brauchen wir jetzt ein entschlossenes und zugleich ausgewogenes Vorgehen, das die internationale Wettbewerbsfähigkeit sichert und unsere industrielle Basis zusammenhält.“

Die Forderungen von IHK NRW für die Industrie finden Sie hier: https://www.ihk-nrw.de/bundestagswahl/industrie-btw-2025-6411182