13.11.2023

Mehr Wertschätzung für Wertschöpfung

Resolution der Mitgliederversammlung von IHK NRW zur Zukunft des Industriestandorts Nordrhein-Westfalen, 26.10.2023
Seit Jahresbeginn rutscht NRW in die Rezession. Im ersten Halbjahr 2023 sank die Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent und die Aussichten bleiben schwach. Mit der Energiekrise verlieren Unternehmen das Vertrauen in die Zukunft des Industriestandorts NRW. Je-des vierte, größere Industrieunternehmen plant eine Verlagerung oder die Einschränkung von Produktion. Gleichzeitig sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen krisal: NRW fällt im Wachstum zurück, es fehlen Investitionen, Fachkräfte und Geschwindigkeit im Abbau von Bürokratie, die Infrastruktur verfällt zusehend und das alles führt dazu, dass NRW den Anschluss verliert (NRW-Konjunktur).
Die Probleme sind längst erkannt. Es besteht ein breiter Konsens, NRW als Industrieland zu sichern. Der „7-Punkte-Plan“ des Landes NRW oder der „Industrieplan“ des BMWKs zur „Industriepolitik in der Zeitwende“ zielen auf eine Stärkung des Industriestandorts ab. 
Allein wird dies jedoch nicht ausreichen, wie die Probleme in der Energiepolitik zeigen. Ein erster, wichtiger Schritt wurde vergangenen Donnerstag mit der Einigung im Bund für die Senkung der Stromsteuer für die Industrie erzielt. In einer neuen Resolution wirbt IHK NRW, für eine konzertierte Aktion, um neues Vertrauen in eine erfolgreiche Zukunft des Wirtschafts- und Industriestandorts zu schaffen. 
„Die Transformation in unserem Land kann nur gelingen, wenn die Industrie hier in NRW in ihre Zukunft investiert und ihre Rolle als global geschätzte Problemlöserin annehmen kann. Die NRW-Industrie ist auf den globalen Märkten aktiv und muss bei uns auf Produktionsbedingungen stoßen, die mindestens so gut wie die in anderen hochindustrialisierten Ländern sind“, betont Ralf Stoffels – Präsident von IHK NRW.
Um Entscheidungen für ihre Zukunft treffen zu können, benötigt die Industrie verlässliche Rahmenbedingungen und ein neues Grundvertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Standorts. IHK NRW fordert die Rückbesinnung auf eine konsistente, auf die Belange der Industrie ausgerichtete Wirtschafts- und Industriepolitik und klar messbaren Zielen für Wertschöpfung und Beschäftigung im Land. 
„Mit einer neuen Industriestrategie sollte die Landesregierung den industriepolitischen Be-langen im Transformationsprozess Priorität einräumen. Sie muss die Verantwortung für den Ausgleich zwischen ökologischen, sozialen und ökonomischen Belangen übernehmen. Erst eine solche, belastbare Industriestrategie schafft aus unserer Sicht den Unter-nehmen in NRW die erforderliche Rückendeckung, um den eigenen Transformationsprozess anzugehen“, so Stoffels abschließend. 

Die Industrieresolution finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 214 KB)