CSR.digital

CSR.digital-Veranstaltung „Mit nachhaltiger Digitalisierung in der Krise zukunftsfähig bleiben“ 

Das landesweite Zentrum für Wirtschaft und digitale Verantwortung CSR.digital lud am 20. Oktober Unternehmer:innen sowie Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in die Design Offices Düsseldorf ein, um zu diskutieren, wie nachhaltige Digitalisierung die mittelständische Wirtschaft in NRW befähigen kann, sich auch in Krisenzeiten zukunftsfähig aufzustellen. 

Der Abend wurde um 17.30 Uhr offiziell durch das Projekt-Team, bestehend aus Vertreter:innen des Wuppertaler Think und Do Tank CSCP, der IHK NRW sowie der Heinrich Heine Universität Düsseldorf (HHU) eröffnet. Durch den Abend führte Projektleiter Patrick Bottermann (CSCP), der durch Beiträge von Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger (HHU) und Dr. Ralf Mittelstädt (IHK NRW) unterstützt wurde. Besondere Erwähnung fand dabei die große Bedeutung der beiden Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die zusammen gedacht werden müssten, damit sich die mittelständische Wirtschaft in NRW zukunftssicher aufzustellen und für Krisen wie wir sie momentan erleben, besser gewappnet ist. Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer IHK NRW sagte dazu: „Die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im unternehmerischen Denken und Tun zusammen zu führen, erzeugt gerade in der jetzigen krisenhaften Situation sicherlich Herausforderungen, es entstehen aber auch große Innovationschancen“. Im Namen des gesamten Projekt-Teams dankte er darüber hinaus dem Wirtschaftsministerium NRW, welches das Projekt über EFRE-Mittel erst möglich machte. 
Nach einer kurzen Einführung zur inhaltlichen Arbeit von CSR.digital lag der Fokus schnell auf den eingeladenen Unternehmen und Organisationen, welche ihre Erfahrungen und ihr Knowhow in einem interaktiven Diskussionsformat mit den Gästen teilten. Das Projektteam von CSR.digital hatte die Veranstaltung einerseits als Leistungsschau der Projektergebnisse angelegt, andererseits aber auch als Plattform für innovative Unternehmen und beratende Organisationen, wie die Effizienz-Agentur NRW und die NRW.BANK, welche Investitionen in innovative digitale und nachhaltige Lösungen fördert. Im eigens kreierten Format einer „Resilienz-Werkstatt“ konnten die rund 60 Teilnehmenden erfolgreichen Unternehmen wie dem Anbieter für Mehrwegsysteme Vytal oder Wildling Shoes, die schon vor Corona komplett auf das Arbeiten im Home Office setzten, über die Schultern schauen. Ziel des Formats war es, den Titel der Veranstaltung „Mit nachhaltiger Digitalisierung in der Krise zukunftsfähig bleiben“ mit Leben zu füllen und Diskussionen darüber anzuregen, wie digitalen Technologien so genutzt werden können, dass sie auf  ökologische und soziale Nachhaltigkeitsaspekte einzahlen. Auf diese Weise wurden auch aktuelle Krisenthemen, wie steigende Energiekosten und Materialknappheit adressiert, zum Beispiel über die konkrete Umsetzung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Den Blick in eine unternehmerische Zukunft, die nachhaltiges Leben und Arbeiten mit den Mitteln digitaler Technologien ermöglicht, gab das Team vom Wuppertaler Gut Einern um den Unternehmer Jörg Heynkes. CSR.digital präsentierte in seiner „Werkstatt“ die Leseprobe eines Booklets, das neben inhaltlichen Informationen zu den wichtigsten nachhaltig-digitalen Handlungsfeldern, Workshopformate enthalten wird. Diese sind bereits mehrfach erprobt und Unternehmer:innen können sie eigenständig durchführen, um sich im Dschungel der Begrifflichkeiten Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu orientieren, Prioritäten zu setzen und konkrete Maßnahmen zu definieren. Projektleiter Patrick Bottermann, der am CSCP die Abteilung Nachhaltige Wirtschaft und Unternehmertum leitet, hofft: „Mit dem Booklet möchten wir Unternehmen die Möglichkeit bieten, schnell und selbständig tätig zu werden, ohne dabei bücherweise Vorwissen generieren zu müssen. Wir haben in den letzten zwei Jahren vor allem zwei wichtige Dinge von den Unternehmer:innen gelernt: Alle möchten an den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung arbeiten, am besten so, dass Synergien entstehen. Aber es herrscht ein großer Bedarf an umsetzungsorientierter und praxisnaher Begleitung. Darauf möchten wir mit dem Booklet einzahlen, auch durch eine ganze Reihe von Praxisbeispielen.“  
Konkret wurden die Herausforderungen für mittelständische Unternehmen dann in der auf die „Resilienz-Werkstatt“ folgende Podiumsdiskussion. Unter anderem wurde die wichtige Rolle angemessener Rahmenbedingungen betont, die letztlich die Politik schaffen müsse, um Innovationen und Investitionen zu ermöglichen. Klar wurde auch, dass ein positives Zukunftsbild wichtig ist, auf das alle Akteure gemeinsam hinarbeiten müssen. 
  
Die mit großer Spannung erwartete Rede von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, knüpfte an dieses Anliegen an. Sowohl im Vorwort des Booklets als auch in ihrer Rede vor den versammelten Gästen betonte Ministerin Neubaur: „Die Megatrends fordern die Unternehmen auf, sich selbst zu ermutigen. Es gilt, den Wandel zu gestalten und mit den jeweiligen Produkten und Prozessen überzeugende Antworten auf die Anforderungen einer modernen, digitalen, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu finden. Das erfordert erhebliche Anstrengungen, die aber nicht als „Einzelkämpfer“, sondern durch Kooperation und Wissenstransfer mit Unterstützung umgesetzt werden können“. Sie wies aber gleich zu Beginn darauf hin, in welch einer herausfordernden Situation sich die deutsche Wirtschaft und insbesondere der Mittelstand, unter anderem ausgelöst durch die Ukraine-Krise, befindet und forderte indes Solidarität mit den Leid geprüften Ukrainerinnen und Ukrainern.
Im Anschluss an die Rede der Ministerin wurde in geselliger Atmosphäre angeregt weiter diskutiert, sodass die Veranstaltung erst in den späteren Abendstunden ein Ende fand. CSR.digital wird bis Ende März 2023 operativ sein, eine fertige Version des Booklets wird bereits bis Ende des Jahres vorliegen und über www.csr-digital.org abrufbar sein. 

CSR.digital
Das Zentrum ist ein aus EU-Mitteln gefördertes Kollaborationsprojekt zwischen dem Wuppertaler Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), der IHK NRW und dem Lehrstuhl für Controlling und Accounting an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zusammen mit einem breiten Netzwerk von Partnern unterstützt CSR.digital KMU auf ihrem Weg zu nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit.
EFRE-Förderung
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente der europäischen Kohäsionspolitik. Mit dem EFRE sollen die Unterschiede im Entwicklungsstand der verschiedenen Regionen der Union gemindert und die Lebensbedingungen in den strukturschwächsten Regionen verbessert werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Gebieten mit schweren oder dauerhaften natürlichen oder demografischen Nachteilen, wie den nördlichsten Regionen mit sehr geringer Bevölkerungsdichte sowie den Insel-, Grenz- und Bergregionen.