Sicherheitspartnerschaft NRW
Sicherheitspartnerschaft NRW wächst: VWE schlägt Brücke zu kommunalen Unternehmen
Minister Pinkwart: „Es geht um die digitale Selbstverteidigung“
Minister Reul: „Das Präventionsnetzwerk ist für Betriebe der Bodyguard in Sicherheitsfragen“
Das Ministerium für Wirtschaft und das Ministerium des Innern teilen mit:
Als im Oktober 2001 die Sicherheitspartnerschaft NRW gegründet wurde, waren Spionage, Sabotage, Cyberattacken und Erpressung noch relativ neue Phänomene. Heute sind diese Gefahren nicht mehr abstrakt, sondern konkreter Alltag für nahezu jedes Unternehmen.
„Um diese Herausforderung zu berücksichtigen, braucht die Sicherheitspartnerschaft ein Update“, sagte Innenminister Herbert Reul am Dienstag, als er gemeinsam mit Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart die neue Erklärung der Sicherheitspartnerschaft unterschrieb und den Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften in NRW als neues Mitglied begrüßte. „Insbesondere der Ukraine-Krieg zeigt, dass Wirtschaftspolitik auch Sicherheitspolitik ist. Die Sicherheitspartnerschaft NRW ist für viele Betriebe der Bodyguard in Sicherheitsfragen. Je mehr Firmen diesen Bodyguard haben, desto besser“, so Reul.
© IM NRW / Jochen Tack
Minister Pinkwart: „Die Digitalisierung bietet eine immens große Chance für Wirtschaft und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen, sie stellt aber auch große Herausforderungen für die digitale Sicherheit dar, vor allem im Mittel-stand. Deshalb müssen wir Sicherheit ganz selbstverständlich in der Organisation eines Unternehmens verankern. Denn es geht um die digitale Selbstverteidigung, für die jedes einzelne Unternehmen selbst aktiv wer-den muss. Unterstützung bieten über 400 IT-Sicherheitsunternehmen in Nordrhein-Westfalen und eine Vielzahl von Forscherinnen und Forschern in rund 30 Fachhochschulen, Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Angesichts zunehmender Cyber-Bedrohungen ist es wichtiger denn je, dass Forschung und Entwicklung auf Weltniveau weiterhin hier stattfinden: Zum Beispiel im Exzellenzcluster CASA, im Horst-Görtz-Institut oder im Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre.“
Damals wie heute ist das Ziel der Sicherheitspartnerschaft NRW, die Sicherheit des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen zu verbessern. Unter anderem informiert das Netzwerk über aktuelle Entwicklungen, Gefährdungen und Gegenstrategien, über Wirtschaftsspionage, Wirtschaftskriminalität, Produkt- und Markenpiraterie, Cybercrime, politisch motivierte Kriminalität und IT-Sicherheit. Darüber hinaus erstellt es aktuelle Lagebilder wie das Lagebild Wirtschaftsschutz und führt Beratungsgespräche und Sicherheitstagungen durch.
Zur Unterzeichnung der neuen Erklärung waren neben Wirtschafts- und Digitalminister Pinkwart und Innenminister Reul auch die weiteren Partner des Präventionsnetzwerkes gekommen: Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer der IHK NRW, betonte die Wichtigkeit der Sicherheitspartnerschaft besonders für kleinere Unternehmen, die sonst auf sich gestellt seien. „Wir sensibilisieren die Unternehmen, damit sie die Bedrohungslage annehmen, aber auch als Chance begreifen können, um ihre Geschäftsmodelle digitaler und damit zukunftssicher auszurichten“, sagte Mittelstädt.
Katharina Geutebrück, stellvertretende Vorsitzende der Allianz für die Sicherheit in der Wirtschaft (ASW West e. V.) wertete die neue Erklärung als äußerst wichtig. „Besonders in der digitalisierten Welt steigen die Herausforderungen in diesem Bereich, und Wirtschaftskriminalität in all ihren Facetten richtet enorme Schäden bei Unternehmen an“, so Geutebrück.
Stellvertretend für den neu aufgenommenen Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften in NRW (VWE) war Birgit Neyer anwesend. Dem VWE gehören 87 und damit rund 95 Prozent aller ausgegliederten Wirtschaftsförderungen, Technologiezentren und Wirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen an. „Wir stellen Verbindungen her und arbeiten daran, die Rahmenbedingungen vor Ort wirtschafts-freundlich auszugestalten“, sagte Neyer. „Mit dem VWE bauen wir eine Brücke zu den kommunalen Unternehmen“, ergänzte Reul.
Die neue Erklärung löst die 2001 aufgesetzte Originalversion ab. Auf sechs Seiten werden zahlreiche Themen aktualisiert: So erhält beispielsweise das Thema Cyberangriffe mehr Raum. „Erfolgreiche Hacker- und Cyberangriffe, Erpressungen durch Ransomware steigen auf hohem Niveau weiter. Viele Unternehmen sind hier noch nicht gut oder gar nicht geschützt. Diesen Entwicklungen müssen wir mit einem großen und starken Netzwerk begegnen“, so Reul, dessen Ministerium derzeit die Geschäftsführung der Sicherheitspartnerschaft NRW innehat.
Mehr Informationen sowie die neue Erklärung finden Sie unter https://www.im.nrw/themen/verfassungsschutz/schutz-von-behoerden-und-unternehmen/sicherheitspartnerschaft-nordrhein .
Quelle: www.wirtschaft.nrw