Neues Positionspapier

NRW braucht „Mehr Mut zum Unternehmertum“

„Mut zum Unternehmertum“ ist der Titel des nun veröffentlichten Positionspapiers der IHKs in NRW. Die 16 IHKs in NRW setzen sich damit für eine stärkere Förderung von Gründungen ein und werben für mehr Mut zum Einstieg in die Selbstständigkeit – auch bei Gründerinnen.
„Neue unternehmerische Impulse fördern die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes. Aus innovativen und kreativen Geschäftsideen entstehen zukunftsfähige Unternehmen mit neuen Arbeitsplätzen. Wir brauchen eine agile Gründungsszene in unserem Land“, betont IHK NRW-Präsident Ralf Stoffels. 
Mit ihren neuen Ideen und innovativen Geschäftsmodellen sind Unternehmensgründungen und Startups der Motor für eine dynamische Wirtschaft. Doch immer weniger Menschen sind bereit, ein Unternehmen zu gründen oder die Nachfolge in einem Betrieb anzutreten. Der aktuelle Gründungsreport der 16 nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern zeigt: Die Zahl der Gründungen ging 2020 massiv zurück. Das hat viel mit der Corona-Pandemie zu tun, die auch das Gründungsgeschehen beeinträchtigt hat. Dabei sind Gründerinnen und Gründer überdurchschnittlich zufrieden: Laut Gründungsreport würden 70,3 Prozent anderen die Selbstständigkeit weiterempfehlen.
Laut der IHK NRW-Studie „Projekt Unternehmertum“ (2019) haben sich 40 Prozent der repräsentativ Befragten schon einmal ernsthaft mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigt. Aber die meisten zögern und verlieren den Mut, bevor sie überhaupt gegründet haben. Hier liegt die Hauptaufgabe von Politik, Verwaltung und den IHKs in NRW: Das gemeinsame Ziel sollte sein, wieder mehr Menschen davon zu überzeugen, dass die Selbstständigkeit ein lohnendes Ziel ist.
Stoffels: „Mit einer stärkeren Förderung von nebenberuflichen Gründungen bietet sich oft eine Chance zum Einstieg in die Selbstständigkeit. Außerdem müsste Wirtschaft zum Schulfach werden. Unternehmerisches Denken und Handeln sollte schon früh verankert und positiv besetzt werden.“ Vermittelt werden müsse, dass es Spaß mache, sein eigener Chef zu sein, die eigenen Ideen umzusetzen und so manchmal sein Hobby zum Beruf zu machen.
„Eine starke Wirtschaft ist auf noch mehr starke Gründerinnen angewiesen. Neben den allgemeinen Rahmenbedingungen sind insbesondere Frauen auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie angewiesen“, so Stoffels weiter.
Gründerinnen zu stärken, bedeutet auch, als Standort das Potenzial von Talenten voll auszuschöpfen. Der aktuelle Female Founders Report 2020 zeigt in seinen Ergebnissen deutlich auf, dass Frauen sich insbesondere in dem B2C Geschäft, dem gesellschaftlich wichtigen Gesundheitssektor sowie im sozialen Bereich einbringen. Das Gute: Es mangelt nicht am Interesse an einer Selbstständigkeit. 
Denen, die sich auf den Weg machen, sollte der Einstieg in die Selbstständigkeit daher so einfach und unbürokratisch wie möglich gemacht werden.
„Alles, was hilft, dass wieder mehr Unternehmen gegründet werden, ist gut für den Wirtschaftsstandort NRW!“, so Stoffels abschließend.

IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.