IHK NRW

Zirkuläres Wirtschaften: Wirtschaftsmodell der Zukunft für NRW?

Auf Einladung von IHK NRW diskutierten am 16.9. Unternehmen aus NRW mit Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser über die Möglichkeiten und Herausforderungen zirkulären Wirtschaftens für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts NRW. Im Mittelpunkt standen dabei folgende Fragen: Wie können Unternehmen ihr Geschäftsmodell in Zukunft nachhaltig umstellen und damit langfristig, international erfolgreich sein? Wie sollten die politischen bzw. gesetzlichen Rahmenbedingungen ausgestaltet werden, um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts NRW in Zeiten des Strukturwandels zu sichern und zu verbessern? 
Bereits jetzt setzen sich die Unternehmen für das Ziel der Kreislaufwirtschaft ein, wie die vorgestellten Beispiele und Projekte zeigten. Zur Erreichung der Klimaschutzziele kommt dem Konzept der Zirkulären Wirtschaft eine große Bedeutung zu. Es setzt auf einen möglichst geringen Rohstoffeinsatz sowie auf Langlebigkeit, Reparierbarkeit und auf die Wiederverwertbarkeit von Produkten. Einig waren sich die Teilnehmenden der Veranstaltung über das große wirtschaftliche Potenzial, das es auszuschöpfen gilt und der Notwendigkeit eines dafür passenden regulatorischen Rahmens.
Ralf Stoffels, Präsident IHK NRW erklärte: „In Zeiten wachsender Rohstoffknappheit und steigender Klimaschutzanforderungen gewinnt die Idee Zirkulären Wirtschaftens immer mehr an Bedeutung. In der Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft liegen noch viele wirtschaftliche Potenziale, etwa im Hinblick auf die Gewinnung von Wertstoffen aus Abfällen, auf die Produktentwicklung und auf einen verstärkten Einsatz von Rezyklaten. Damit sich diese wirtschaftlich realisieren lassen, brauchen wir neben geeigneten Rahmenbedingungen in der Umwelt-, Energie- und Klimapolitik neue Leitmärkte für klimaneutrale und kreislauforientierte Produkte. 
Unternehmen brauchen klare und langfristige Leitplanken, an denen sie sich orientieren können und die ihnen Gestaltungsspielraum für Produktinnovationen geben und die Integrierbarkeit in unternehmerische Prozesse gewährleisten. Gleichzeitig sollte die öffentliche Hand bei ihrer Beschaffung stärker auf den Einsatz wiederverwertbarer Materialien setzen. Nur so kann eine zirkuläre Wirtschaftsweise zum beiderseitigen Erfolg für Unternehmen und Klimaschutz in Nord-rhein-Westfalen werden.“
 Ministerin Ursula Heinen-Esser ermutigte die Unternehmerinnen und Unternehmer, auf ein Modell der Kreislaufwirtschaft umzustellen und wies auf die umfangreichen Unterstützungs- und Förderangebote des Landes hin: „Mit dem Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft und den In-formations-, Schulungs- und Beratungsangebote der Effizienz-Agentur NRW bietet das Land kompetente und konkrete Unterstützung. Die Kreislaufwirtschaft ist ein ganz wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Ziel muss es sein, Recyclingquoten und die Ressourceneffizienz zu erhöhen und die Märkte für kreislaufgerechte Produkte und Dienstleistungen zu forcieren. Neben den Unternehmen müssen auch die Behörden mit gutem Beispiel vorangehen. Indem die öffentliche Beschaffung konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet wird, kann die öffentliche Hand gezielte Nachfrage und Innovationsschübe auslösen.“

Die IHKs in NRW unterstützen Ihre Mitgliedsunternehmen durch gemeinsame Projekte für und mit der Bundes- und Landespolitik, mit Veranstaltungen, Hilfestellungen und Informationen zum Umweltrecht, betrieblichem Umweltschutz, Ressourceneffizienz und für umweltrelevante Produkte.