IHK-Woche des Tourismus NRW

IHK-Woche des Tourismus 2022: Mit Ausdauer und Zuversicht aus der Krise 

Nach zwei Jahren der pandemiebedingten Einschränkungen steht die Tourismuswirtschaft vor einem Neustart. Nicht nur die Pandemie, auch die gewachsenen Anforderungen der Kundinnen und Kunden an die Tourismusbranchen fordern die Unternehmen und die Tourismusstandorte in Nordrhein-Westfalen. Denn auch das hat die Pandemie gezeigt: welche immense Bedeutung der Tourismus für das Funktionieren unserer Innenstädte und Regionen als Wirtschafts- und Standortfaktor hat.
In vier digitalen Veranstaltungen diskutierten über 500 Teilnehmende bei den Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen, wie die Branche erfolgreich aus der Krise herauskommen kann. An praktischen Beispielen wurde aufgezeigt, wie sich die Unternehmen auf eine „neue Normalität“ einstellen und wie sie die aktuellen Herausforderungen aus dem Trend zur Nachhaltigkeit und zur Digitalisierung angehen können, um sich resilienter und wettbewerbsfähiger aufstellen zu können.
Aktuell leiden die Tourismusbranchen noch sehr unter den pandemiebedingten Einschränkungen. Beim „Sorgenkind“ Gastronomie melden 71 Prozent der Unternehmen Probleme mit der Finanzierung, 14 Prozent der befragten Gastronomen fürchten eine Insolvenz, wie die aktuellen Konjunkturumfragen der IHKs in NRW zeigen. Die Hoffnung auf ein deutliches Anziehen der Nachfrage mit den nun verabschiedeten Lockerungen stimmt viele Unternehmen wieder hoffnungsvoller. Die Öffnungen kommen für viele Unternehmen daher gerade noch zur rechten Zeit. 
Mit der erstmalig durchgeführten Woche des Tourismus haben die IHKs in NRW vier wichtige Zukunftsthemen für die Tourismusbranchen in NRW an vier Tagen und an vier (virtuellen) Standorten – Südwestfalen/ Sauerland – Rheinland- Ostwestfalen-Lippe sowie Ruhrgebiet/ Münsterland - in den Fokus gestellt. Im Laufe der Pandemie haben sich verdeckt durch die wirtschaftlichen Einbrüche auch viele strukturelle Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft verschoben: so hat sich der Mangel an Fachkräften (Forum 1) durch die langen Schließungen weiter verschärft, wie sich nicht zuletzt an der Situation auf dem Ausbildungsmarkt ablesen lässt. Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität (Forum 2) hat auch die Tourismusbranchen erreicht. Viele Unternehmen entwickeln ihr Geschäftsmodell unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten weiter. Der Trend in vielen Regionen geht zur Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten und Produkte. Als eine Folge der Zugangs- und Hygieneanforderungen und völlig veränderter Konsummuster haben sich die Anforderungen aus der Digitalisierung (Forum 3) in den Unternehmen beschleunigt und fordern eine Anpassung der Geschäftsmodelle. Und auch die Ansprüche der Kunden an den Geschäftsreiseverkehr (Forum 4), der zwischenzeitlich praktisch zum Erliegen gekommen war, haben sich verändert und werden für strukturelle Umbrüche z.B. in der MICE-Branche führen.

1.    Forum Personalnot: Wie kommt der Teller auf den Tisch?

Die Sicherung des Fachkräftebedarfs bleibt das Top-Thema im Tourismus. In einigen Regionen NRWs können über 50 Prozent der Betriebe im Gastgewerbe ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen. Die Pandemie tut ihr Übriges: Viele Betriebe klagen, dass einmal verlorene Mitarbeiter nicht zurückkehren. 
Im ersten Forum standen daher Wege und Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -bindung im Vordergrund. Wenn vor Ort keine Mitarbeiter zu finden sind, kann bspw. der Suchradius vergrößert werden. Als Gastgeber und Arbeitgeber konkurriert der Tourismus zudem mit vielen anderen Branchen um knappe Mitarbeiter. Mit einem guten Arbeitgeberimage können die Betriebe punkten. Das Ziel sollte sein, das Gastgewerbe wieder als attraktiver und zukunftsfähiger/ sicherer Arbeitgeber zu positionieren. 
Weiter Details hier.

2.    Forum Nachhaltiger Tourismus: Regionale Produkte als Erfolgsfaktor

Für viele Regionen in NRW ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor. Der Tourismus sichert Lebensqualität und Attraktivität der Regionen für Bewohner und Gäste. Aus der Verbindung von regionaler Wertschöpfung und Regionalentwicklung ergeben sich für den Tourismus neue Chancen für Wachstum und neue Geschäftsmodelle.
Zudem hat die Regionalität positive Effekte durch die Nutzung lokaler Ressourcen und lokaler Wertschöpfungsketten unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten und bringt auch Imagegewinne. Mit Kreativität kann es gelingen, den steigenden Wunsch der Kundinnen und Kunden nach nachhaltigen und regionalen Angeboten im Tourismus zu erfüllen.
Weitere Details hier.

3.    Forum Digitalisierung in der Tourismuswirtschaft – Chancen und Herausforderungen

Die Digitalisierung bleibt ein wichtiger Treiber des Wandels im Tourismus und ist große Aufgabe und Chance zugleich. Die Nachfrage seitens der Konsumenten nach neuen digitalen Angeboten - etwa einer digitalen Speisekarte, Lieferservices oder Buchungs- und Reservierungsangeboten - steigt kontinuierlich. Der Einsatz digitaler Technologie bietet erhebliche Potenziale in den Bereichen Vermarktung, Kundenkommunikation, in den Betriebsabläufen und bei der Zusammenarbeit mit weiteren Partnern. Gerade für den ländlichen Raum bieten sich aus der Digitalisierung Chancen für Touristiker und Destinationen.
Viele Unternehmen können sich dem Wandel allerdings nicht aus eigener Kraft stellen. Daher bieten Förderangebote aus Land und Bund zur Digitalisierung (incl. Digitalcoach durch Dehoga NRW) einen wichtigen Baustein zur Unterstützung des Wandels. 
Weitere Details hier.

4.    Forum Business as usual? Die Geschäftsreise der Zukunft

Geschäftsreisen sind seit Jahren ein wichtiges und wachsendes Element im Tourismus gerade in den Ballungsräumen Nordrhein-Westfalens. Mit der Pandemie ist dieses Segment in weiten Teilen über Nacht stark eingebrochen und hat sich auch noch nicht wieder erholen können. Messen, Veranstaltungen, Events wurden abgesagt oder haben im virtuellen Raum stattgefunden. 
Mit dem Aufheben der Beschränkungen wird die Nachfrage nach Geschäftsreisen sukzessive wieder ansteigen. Zwar werden viele Unternehmen durch digitale Angebote auf Geschäftsreisen für kurze Besprechungen oder Meetings verzichten. Im Gegensatz zu Privatreisen bleiben Unternehmen aber auf Geschäftsreisen angewiesen - etwa zur Standortbegehung, für Vertragsabschlüsse, größere Konferenzen, Events zur Knüpfung persönlicher Kontakte oder Messen. Daher ist ein Anstieg der Nachfrage im B2B-Bereich mit hybriden Formaten im Tagungs-/ Kongress-/ Messegeschäft sowie bei Geschäftsreisen mit Übernachtungen für die Post-Corona-Zeit zu erwarten. Dies gilt sowohl für innerdeutsche als auch internationale Geschäftsreisen.
Weitere Details hier.