IHK NRW

"Wir haben ein umfassendes individuelles Hygienekonzept erstellt und in weitere Technik investiert"

 
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Katja Kortmann, Hoteldirektorin Hotel Esplanade, Dortmund 
"Im Frühjahr wurde innerhalb von Stunden und Tagen ein Umsatz von einer halben Million storniert. Wir haben ein umfassendes individuelles Hygienekonzept erstellt und in weitere Technik investiert. Es ist wichtig, positive Zeichen zu setzen und den Menschen Hoffnung zu geben. Wichtig ist, dass die Versprechen gehalten werden und wir bald wieder alle arbeiten können."

Wie ist die Lage bzw. wie war die Lage während der Pandemie?

Unser Hotel war vier Monate geschlossen und einen Monat während des harten Lockdowns im Dezember/ Januar. Im Frühjahr wurde innerhalb von Stunden und Tagen ein Umsatz von einer halben Million storniert. Im Herbst hatte sich das Tagungsgeschäft erholt, bis es dann wieder zum Verbot von Seminaren kam. Hart ist es gerade für die Mitarbeiter, welche glücklich über das Kurzarbeitergeld sind, aber wieder arbeiten und ihr „altes Leben“ wiederhaben möchten.


Wie hoch sind Ihre Einbußen? Haben Sie die Hilfen in Anspruch genommen? Und helfen die Hilfen?

Wir hatten zum Glück noch Rücklagen, die uns am Anfang geholfen haben. Die Bank hat uns auch positiv zur Seite gestanden, sodass wir unsere Tilgungen aussetzen konnten. Die Hilfen vom Staat sind jetzt aber maßgeblich – ohne die geht es nicht mehr. Wenn die Unterstützungen so eintreffen, wie Sie vereinbart worden sind, helfen diese uns.


Was haben Sie an Hygiene- und Schutzmaßnahmen umgesetzt und in was investiert?

Wir haben umgehend einen Termin mit der Berufsgenossenschaft vereinbart, sodass wir nach fünf (!) Monaten geprüft werden konnten. Wir haben ein umfassendes individuelles Hygienekonzept. Das A und O ist hier tägliches Training der Mitarbeiter und die Sensibilisierung aller Teilnehmer. Ich habe sehr viele Stunden in den Einkauf von Schutzmaterial investiert, um faire Preise zu erhalten. Wir haben in weitere Technik investiert, wie z.B. PPM Messgeräte, Luftreiniger, aber auch in die neuen Bedürfnisse der Gäste. Wir können in beiden großen Räumen hybride Tagungen anbieten. An unserer Hygiene werden wir weiterhin festhalten und sensibilisieren. 
Beim Wettbewerb Heimspiel.Dortmund – initiiert durch die Wirtschaftsförderung Dortmund – haben wir ein hohes Preisgeld gewonnen. Damit werden wir einen neuen Raum schaffen, um der Digitalisierung folgen zu können.


Besonders wichtig: Was erwarten Sie jetzt und künftig von der Regierung/Verwaltung bzw. was brauchen Sie? 

Es ist wichtig, positive Zeichen zu setzen und den Menschen Hoffnung zu geben. Es ist aber auch wichtig, dass die Politik nicht polarisierende Äußerungen tätig. Wichtig ist, dass die Versprechen gehalten werden und wir bald wieder alle arbeiten können. Gut ist, dass die Beherbergungsabgabe in Höhe von 7,5 Prozent für Touristen dieses Jahr ausgesetzt wird. Das gibt Hoffnung, dass die Stadt Dortmund uns unterstützt. Man darf nicht vergessen, dass an der Branche Hotellerie und Gastronomie viele Arbeitsplätze hängen – auch an den Zulieferern.